Freitag, 26. Februar 2016

17- Mehr Korn, mehr Korn

Heute in aller Kürze und warscheinlich auch ohne Kürze, aber so ist das halt mit vermeintlich zu einfachen Aufgaben .-)

Auf meinem nächsten Zettel stand einfach und simpel Mehrkornbrot. Eigentlich einfach - auf zum Bäcker, ein Mehrkornbrot kaufen - fertig. Jajajajjajaja. Aber warum einfach wenn es auch kompliziert gehen kann ;-) Und so passierte erstmal 5 Tage NICHTS. So ist das nämlich mit dem Zerdenken oder dem Hoffen, dass Probleme verschwinden wie Monster unter Betten, wenn man sie einfach ignoriert. Die Verschwinden nicht, die werden größer als sie sind. Einfache Problemstellungen, werden so lange hin und hergedreht und von mehr Seiten betrachtet als vorhanden sind und das Ergebnis ist, dass pragmatische Lösungen zu klein sind und man versucht eine Vision oder Idee zu finden und zu jagen, die es warscheinlich gibt. Blödes Mehrkornbrot.

Deshalb: einfach mehr Korn trinken oder ein Brot backen. Einfach machen. Auch wenn einem übel ist und man denkt "Das müsste doch besser gehen" oder "Geht da nicht noch mehr?" oder "Das reicht mir nicht".
 
Vor lauter rumgedenke hab ich das dann zumindest gemacht und der Geruch nach frischen Brot vertreibt manchmal viele bösen Geister bzw. die Gewissheit etwas selber herstellen zu können, dass man sonst kauft, hat auch was für sich.

Wenn alle Bäcker morgen schließen, kann ich mich versorgen :-)

Also bis zum nächsten Zettel.. auf dem steht KÄSEKASTEN. Das ist doch mal ein Wort, für das sich das ganze Nachdenken lohnt.. vor allem auf der Fahrt nach Leinefelde. Das ist zwar eher für Baumwolle und Senf bekannt (zumindest sagt mir das meine Errinerung an den Heimat- und Sachkundeunterricht aus der dritten Klasse - Donnerstags nach dem Schwimmen).


Sonntag, 21. Februar 2016

18- Wirbelwind

Mein nächstes Wort: Wirbelwind! Wieder einmal eine kleine Kopfnuss! Wann kommt endlich der Zettel auf dem McDonalds steht oder ein großes Bier im Playoff oder Schuhe kaufen? Naja. Niemand hat gesagt das Leben ist einfach und das Gleiche gilt wohl auch für diese, meine Expedition.

Als ich heute morgen aus der Tür bin und mir eine frische, windige Brise um die Mütze wehte war klar: Machbar. Einmal recht freundlich den Kopf in den Wind halten und fertig ist die Geschichte. Dabei vielleicht ein paar philosophische Gedanken über das Leben, vielleicht auf einer Brücke, um so richtig richtig viel oder zumindest genug Wind abzubekommen. Läuft bei mir!

Naja! Wollte ich mir das wirklich so einfach machen? Vielleicht doch nochmal googlen. Danach bereute ich es fast ein wenig: Wenn man Wirbelwind googlelt (ist das so richtig? ich denke mal alle wissen was gemeint ist), also wenn man Wirbelwind auf Google eingibt, dann kriegt man ca. unglaublich viele Kindergärten. Nichts wirklich anderes. Wie kann das sein, dass so ein tolles Wort von den kleinen Wänstern besetzt ist? Zumindest wollte ich die Wirbelwind= viele kleine, bestimmt nervige Kinder-auf-einem-Haufen-Google-Erkenntnis in den Tag mit einfließen lassen. Neeeeiin, ich habe nicht an Kindergärtenzäunen rumgelungert. Neiiinnn, ich hab auch keine Bonbons verteilt oder übrig gebliebenen Kindern zugewinkt. Ich war in der Schwimmhalle. Wo gibts sonst kleine, quakende, jedoch kontrollierte Kinderhorden.

Theoretisch voll die gute Idee, praktisch ein böser Trigger für die eigenen Abgründe. Ich möchte dazu sagen, dass ich öfter mal schwimmen gehe. Und ich die Kinder, die sonst da rumschwimmen, einfach ausblende. So wie zu Hause den Biomüll, obwohl er müffelt oder die Tatsache, dass die Butter nun wirklich alle ist und die Packung aus dem Kühlschrank könnte.
Heute war da nichts mit ausblenden, heute gehörte das zum Auftrag. Was ich jedoch nicht hab kommen sehen: Kindern beim Schwimmunterricht zu beobachten, ist das direkte Tor zur Hölle. Wie konnte ich vergessen wie schlimm das war? So eine fiese Mischung aus Versagen und Todesangst! Nicht nur, dass es alle mitbekommen, wenn man das mit dem Reinhüpfen, wieder auftauchen, über Wasser bleiben und vorwärts bewegen verkackt - neeeee, zusätzlich schwebt auch noch immer die latente Angst im Becken einfach mal abzusaufen. Adieu Weihnachtsgeschenke, Bye Bye Geburtstage... Ich konnte mich auf jeden Fall gut in die Situation versetzen in der sich die ca. 7-jährige Emily auf Bahn 1 befand.
Wenn dein Kopf mehr so genau in der Mitte zwischen über Wasser und unter Wasser ist und dein erbarmungsloser Schwimmlehrer, vergessen hat wie das mal war, dann ist das einfach Kacke! Und immer wieder und wieder dieser Satz. Zehen nach außen! Zehen nach außen! Ich hab das damals schon nicht verstanden. Die Zehen sind doch an den Füßen dran und haben eine Bewegungsradius von .. keine Ahnung.. wie sollen die denn überhaupt nach innen oder nach außen? Beine ok... aber die Zehen? Wer bitte kann seine Zehen um 180 Grad drehen? Bin ich ein Mutant weil ich das nicht kann? Ist Emily eine verschollene Verwandte, die aufgrund der gleichen Mutation vor der gleichen Ausweglosigkeit stehen muss? Jedes Mal wenn ich an Klein Emily und dem unnachgiebigen Schwimmtrainer vorbei schwamm, war ich total wirr mit meinen Zehen. Das ging dann soweit, dass ich ab Bahn Nr. 11 Krämpfe in den Zehen hatte - nicht wie üblich in den Waden. Oh man.. höchste Zeit zu merken, dass ich 31 bin, freiwillig an diesem Ort und meine Zehen, Beine, Arme mir gehören und nicht mehr gezwungen werden können, sich für eine Richtung zu entscheiden. Ich hab mich dann 40 Minuten einfach noch auf  das Wasser und schwimmen konzentriert und irgendwann passierte dann was immer am Schönsten ist: Alle Gedanken, die permanent zwischen Now is good | All is lost umherkreisen hielten an und ich war einfach nur noch im Jetzt. Beim Umziehen und Rausgehen immer noch. Und als ich dann durchs dunkle Marzahn Richtung Biesdorf lief - immer noch. Egal was war, egal was wird, egal was mit meinen Zehen immer sein wird... diese zehn Minuten nur im Jetzt bis nach Hause sind meine! Und auch wenn ich das Jetzt per Definition nirgendwo mit hinnehmen kann, die Vorstellung, dass diese Zufriedenheit immer noch herumwirbelt, weil der Wind ein paar Augenblicke davon mitgenommen hat und in Jemandes Jetzt trägt,beruhigt mich. Wer hätte gedacht, dass durchs dunkle, nieselige Marzahn zu spatzieren so viel Ruhe verursachen kann. Ich hab dann noch kurz an meine liebste Oma Inge gedacht, die oft gesagt hat: "Iss das du was wirst, wenn nicht hast du wenigstens was gegessen" und "Was ma ham, hammer! Was wir kriegen wissen ma nicht." und bin müde, zerzaust und glücklich auf meinen Füßen mit den verrückten Zehen nach Hause gewatschelt.


19 - Halbmond in Tüten

Kennt Ihr das? Man meint man hat einen großen Berg bezwungen und das Schlimmste ist geschafft, bis man merkt, dass das noch gar nicht der Gipfel war. So oder so ähnlich ging es mir am Donnerstag als ich mein nächstes Wort HALBMOND zog. Es ist wirklich verwunderlich, aber seit dem Mitternachtstanz bin ich so unglaublich müde und nicht nur das: mein Kopf ist zu schwer und zu langsam. Also keine Halbmondexpedition am Donnerstag und keine Halbmondexpedition am Freitag. Bringt ja auch nichts, wenn man den Rückweg nicht schafft.

Also: Recherche! Halbmond fand ich erstmal schwierig, weil der Halbmond am Himmel sich erst in zwei Wochen wieder die Ehre gibt und die Connection Halbmond und Türkei zwar passt, aber trotzdem zu unklar ist was da rauskommen soll. Hose runter und halb blank ziehen im Dunkeln war zu radikal und Freitag abend ins Planetarium passte nicht mit meiner extremen Müdigkeit zusammen, ein Restaurant Halbmond gibts nicht in Berlin.
Also erstmal Wikipedia: und siehe da...wer hätte das gedacht! Der Halbmond ist DAS Zeichen der Mondgöttin Diana. Wer nach Zeichen sucht, wird sie also finden. Nahm zwar den Druck von mir, weil mit ein bisschen wischiwaschi könnte ich nun alles, das mit mir zu tun hat, mit dem Halbmond und so dem Erledigen dieser Aufgabe verbinden..aber nur weil es Sinn macht, muss es sich nicht richtig anfühlen. Also Recherche Plan B. Wenn man mit den eigenen Mitteln nicht weiterkommt, einfach mal über den Tellerrand schauen: Meine Lieblingsösterreicherin hatte dann auch die richtige Spur :-) Crossaints sind Halbmonde und werden in Österreich anscheinend sogar so genannt. Klingt perfekt. Klingt machbar - klingt nach einem Expeditionsziel.

Und so kam es, dass der Samstagvormittag nicht mit der Wiederholung der Küchenschlacht auf ZDF vertrödelt wurde, sondern das ich wagemutig in den Bus Richtung Neukölln stieg. Auf in die Panierstraße, wo es laut dem Internetz (ich bin so froh, dass ich dich und das kleine iphone habe) die besten Halbmonde der Stadt gibt.
Im Bus war auch noch eine Frau mit Superkräften, die hat eine Orange geschält als wäre es eine Mandarine. Sie und ihr Typi kamen von irgendwo anders. So anders, dass ich die Sprache nicht mal im Ansatz zuordnen könnte, obwohl sie wie Stockholm aussahen. Vielleicht war das keine Orange, sondern eine genmanipulierte Mandarine.. es war wirklich echt beeindruckend.
Mir ist auch vorher noch nie aufgefallen wieviele Kinder in Kombination mit Croissants in Bussen rumlaufen. Entweder fand das Schicksal das gestern einfach nur eine witzige Idee ... oder naja, wer weiß was mir noch alles so nicht auffällt.
Nachdem der Bus angekommen war ging dann alles rasend schnell. Regen an, Schirm auf, 20 Meter durch den Regen huschen und dank halbkaputten Schirm auch nur halb nass werden und rein in die Croissanterie. Die Scheiben waren von außen beschlagen, so dass man ihn von außen nicht sehen konnte, erst beim Eintreten... der Croissant-Himmel.
Viele Hipster, die hier wohnen oder auch das Internet bedienen können und ... ein Geruch. Soooooo lecker. Nicht nur lecker, so richtig frisches lecker! Es gibt dort ein paar Sitzplätze, aber die waren alle voll und ich wollte eh lieber mit meinem Pokal durch Neukölln spatzieren. Die Auswahl war für mich als Nicht-Kenner echt ganz spannend. Vanille, Himbeer, Pfirsich, Schoko... und noch viel mehr.. Ich wollte heute mutig sein. Das schliesst aus, sich für mehrere zu entscheiden. Mutig sein funktioniert halt nicht, mit einem Plan B oder C. Das ist dann weitsichtig oder durchdacht, aber nicht mutig. Ich entschied mich mutig und aus tiefsten Herzen für ein Limetten-Croissant. Ich mag keine Limetten außerhalb von Cocktails und wenn dieses Gebäck wirklich was kann, dann ga es nur diese Möglichkeit das herauszufinden. Außerdem wollte ich mal was außerhalb meines regulären Entscheidungsspektrums tun.
Und dann trat ich wieder hinaus, in den neuköllner Regen, mein kaputter Schirm in der rechten und mein kleiner Limetten Halbmond in der Linken. Und ganz ehrlich, als ich dann in dieses kleine warme, fluffige und trotzdem saftige Ding reinbiss... ich schwöre da kam die Sonne raus.  Das war lecker. Mein erschöpft und müde sein war für drei Bissen wie weg und ein halbmondförmiges Grinsen ging auf meinem Gesicht auf. Ein bisschen bereute ich dann meinen Drang zum mutig sein, sonst hätte noch ein Himbeer und ein Vanille Croissant in meinem Beutel, aber so läufts nun mal: Entscheide dich - Leb damit- und freu dich aufs nächste Mal.
Ich hoffe, es wird noch einen Zettel geben, auf dem Croissant steht.

Bis dahin https://www.youtube.com/watch?v=-w6rctWuMxo

Donnerstag, 18. Februar 2016

20 - Däncing in the moonlight!

Ehrlich gesagt hätte ich nicht gedacht, dass mich nach dem Urzeitvogel noch etwas überraschen kann. Und naiverweise dachte ich wirklich,dass der tollste, beste und schwierigste Zettel schon erledigt ist. Wieder mal zu kurz gedacht. Wieder mal dem Trugschluß erlegen, nach einem Mal zu wissen wie es läuft. Rechne mit dem Unerwarteten. :)))

MITTERNACHTSTANZ!!!!!! Lautet das Stichwort, dass mich den ganzen Tag begleiten würde.

Mein Zettel versuchte vergeblich mein Schicksal zu sein. Wer mich kennt weiß, dass ich SO unglaublich lange nicht aufbleibe. Vor allem nicht unter der Woche. Falls ihr euch jetzt fragt, warum euch das noch nie aufgefallen ist: Ich perfektioniere meine Geheimhaltungstaktik schon ewig und habe verschiedenste Techniken entwickelt, um das zu kaschieren: die perfekte Mischung aus früh treffen und schnell trinken, klappt vor allem super auf dem Weihnachtsmarkt. Müdigkeit und Schlafgewohnheiten machen halt erfinderisch.
Zurück zur Aufgabe: Die Grübeleien über eine mögliche Zielerreichung und Ideen wabbelten so durch den Tag. Ansätze gab es viele: Was kann man daraus machen? Bis Mitternacht wach bleiben? Irgendwie schien das zu einfach - und seit wann ist einfach auch richtig? Irgendwas auf youtube? Meine zehn Minuten Google-Mittagspause haben mich da auch nicht wirklich nach vorne gebracht und so ging es einfach weiter und Stück für Stück auch vorbei, so wie alles immer vorbei und weiter gehen wird:  Die guten und die schlechten Momente - von ganz allein. Die Uhr tickte dem Feierabend feierlich und vielleicht auch ein wenig wissend entgegen, denn nach der Arbeit ging es heute noch in meine geliebte tempobox im Friedrichshain. Eigentlich eine gute Ausgangsbasis, um mal bis 24 Uhr wach zu bleiben, außer wenn man 21:45 Uhr seine Drinks bezahlt. Das erhöht rein statistisch gesehen nicht die Wahrscheinlichkeit bis an den Rand des Tages zu gelangen.
Doch wie die Wellen an den Strand gespült werden und alles doch immer wieder irgendwie zusammenfindet, war schon nach dem zweiten Cocktail, einem Bier und einer Pseudo Ich-will.morgen-keinen-Kater-haben Weinschorle klar: TIME IS NOW!
Meine liebste Lieblingsitalinierin (schlau schön lustig und laut - perfekt) flüsterte mir nach ihrem  dritten Gin-Getränk mit verschwörerischen Augen beschwipst und mutig in mein Ohr: wir machen den Mitternachts Tanz, den Mond Mitternachtstanz. Und wir machen ihn hier draußen auf der Straße! 

Und wir tanzten! Zehn Sekunden pures Vergnügen auf dem Gehweg. Ohne Musik. Ohne Mond. Ohne Mitternacht. Aber mit der Gewissheit., dass wir uns haben und weder Mond noch Mitternacht brauchen um was halbwegs Verrücktes zu tun :) Vergesst den richtigen Moment, vergesst den Mond, vergesst Mitternacht. Warum warten, warum soll Mitternacht um Mitternacht sein? Warum kann ich nicht jetzt entscheiden, dass jetzt Mitternacht ist und all das was ich nicht beeinflussen kann hinter mir lassen?

Und genauso war es dann auch: Erkenntnis des Tages: Richtiger Ort und vor allem richtige Zeit wird total überbewertet :-)

Hier ist das Tanzwerk noch auf youtube>>

Und an alle die jetzt hin und hergerissen sind, ob ich meine Aufgabe erfüllt habe: Bleibt ihr erstmal so lange auf :-p und außerdem wird niemand jemals erfahren, ob ich mir nicht doch noch einen Wecker stelle und einen Tanz aus vollem Herzen für den Mond und all die Verrückten tanze, die auch gern zur falschen Zeit am falschen Ort sind - wie oft passiert uns das ohne, dass wir es merken. Also!

Shake it Baby !
Wer das liest soll tanzen! Jetzt! Ganz ganz kurz aber dafür richtig. Ihr merkt, dass ihr aufhören könnt, wenn ihr anfangt zu lachen. Los macht schon. Sieht doch höchstens die Uhr vom Mann im Mond !


Los, jetzt! Oder morgen Mitternacht? Warum warten? Irgendwo ist immer Mitternacht! Jeden Tag.

Dienstag, 16. Februar 2016

21 - Auf der Suche nach alten Vögeln

Trommelwirbel........
Zettel Nummer 1


Archaeopteryx

Der erste Zettel sorgte erstmal für einen Lacher, weil ich nie im Leben damit gerechnet hätte. Hahahhahahahaha. Wie soll ich das lösen? Janz einfach - in Berlin jeht dit. Auf ins Naturkundemuseum. Also pünktlich um 6 Uhr aufstehen, das letzte Meeting mit einer Mischung aus quengeln, drängeln und pünktlich beenden und losdüsen, bevor die Kassen um 17 Uhr schließen. Zum Glück war ich schon viermal dort, sonst hätte ich mich geärgert, weil es soo unglaublich viel zu sehen gibt. Pünktlich um 16:51 kamen wir an und die nette Info/ Security/ Auskennfrau konnte uns keine Karten verkaufen (weil man das angeblich draußen macht), aber den Tipp geben, dass ab 17 Uhr freier Eintritt ist - wäre aber eine geheime Info. So richtig richtig kam uns das nicht vor. Wir hatten bis dahin akribisch daran gearbeitet noch vor der Kassenschließungszeit anzukommen und das wäre nicht nötig gewesen? Die Wahl war jetzt 16 Euro Eintritt zu sparen oder es zu riskieren gar nicht mehr reinzukommen. Wähle dein Schicksal brummte das Schicksal. Risiko und Rendite oder Sicherheit?
Ich bin anscheinend eher so der sicherheitsbewusste Museumsgänger und Aufgabenerfüller.
5 Minuten später tauschten 16 Euro ihre Besitzer und wir unseren Platz. Von draußen nach drinnen. 
Und dann waren es nur noch wenige Schritte. Ich kannte ihn ja schon und wusste ganz genau wo ich hinmusste. Es ist so faszinierend wie glücklich mich der Anblick eines versteinerten Vogeldinosauriers machen kann. Da trinkt man sonst abends ein Glas Wein in der Hoffnung den Tag runterzuspülen und heute erledigt das ganz einfach ein Fossil. Steineinfach!

Check Mission completed!






Dann noch schnell zu Tristan - dem aktuellen Highlight. Tyrannosaurus Rex Skelett. Irgendwie fand ich befremdlich, dass auf der Infotafel stand, es wäre aus einem Privatbesitz. Falls ich doch mal im Lotto gewinne, kommt das definitiv auf meine Liste! Beziehungsweise, wenn Mutti mal im Lotto gewinnt und ich mal wieder Geburtstag habe - gute Kombi.
Überraschend war auch die Herde äh Horde an kleinen Kindern, die schreiend durch Museum rannte und immer wieder Delphinköpfe und Kuhköpfe rief. Eines riss mich mit einem lauten und barbarischen Schrei aus meinem Gedanken, als ich mich gerade gefragt hatte, wie so ein Tyrannosaurus klingen würde. Frage war für den Moment dann doch irgendwie geklärt.. Als dann noch neben mir eine alte Frau der anderen alten Frau schulterklopfend zuraunte: "Man lernt eben nie aus" kam mir der Besuch schon fast halb philosophisch vor. Solche Wörter vor einem Skelett eines seit Jahrmillionen ausgestorbenen Tiers. Verrückt. Verrückt bzw. wirklich risky (im Gegensatz zu mir beim Eintrittkarten kaufen) war dann auch noch der Opa neben mir. Einfach mal über die Absperrung dem Dino an den Zeh gepackt. Aber er kam ungeschoren, nur mit einem forschen, knappen aber präzisen Satz der Aufsicht davon. Dinofan oder Zeh-Liebhaber? Vielleicht sollte ich doch einfach mal ein bisschen mutiger sein :-)




 

 

Bis 21

Naht der Winter oder ist er schon da? Hat er mich gefangen genommen, ohne das ich ihn bemerkt habe? Das dunkle Draußen und das müde Drinnen haben mich nachdenklich gemacht. Wie kann ich ihm entkommen, dem Jeden-Tag, dem Immer-Wieder, den Alles-Auf-Einmal.

Und tief drinnen dieses Geräusch, unklar ob Wimmern oder Wummern, dass nach einem Abenteuer ruft. Abhauen, Ausbrechen, Meilen verfliegen und sich durch fremde Metropolen treiben lassen. Alles was vor gut drei Jahren eine wunderbare Option war, ist nun eine wunderbare Erinnerung, aber habe ich es nicht aufgegeben und mir etwas überlegt.

Wir machen uns auf die Reise. Das Spiel ist denkbar einfach. Ein Glas und 21 Zettel. Mit jeweils einem Wort. Ein Wort zum interpretieren, zum Spaß haben, zum Erfinden, zum Treiben lassen. Zum nach der Arbeit nicht nach Hause gehen. Zum Suchen und Finden. Ich bin gespannt... und dann mal auf Feierabendexpedition, wo auch immer es hingehen wird!